Vorwort – Naturwerkstein – Granit
Als Naturwerkstein werden werkseitig bearbeitete Natursteine bezeichnet. Diese bestehen aus Mineralien, die Bestandteile der Erdkruste sind.
Fachleute unterscheiden nach Chapelle & White (1974) in drei verschiedene Typen von Graniten. I-Typ sind die Erstarrungsgesteine (Granit,Basalt) sie werden auch Urgesteine genannt. Dann gibt es den S-Typ, die Ablagerungsgesteine auch als Sedimetgestein bekannt, darunter kennen wir Sandsteine, Muschelkalk, Jura-Mamor, Kalkstein und Solnhofener. Die letzte Gruppe A-Typ sind die Umprägungsgesteine (Mamor, Tonschiefer, Gneis), auch als Umwandlungsgesteine bekannt. Die Struktur und Farbunterschiede der Natursteine setzt sich aus der Art der Entstehung zusammen. Eigenschaften wie dicht, porig, körnig, schiefrig usw. werden danach unterschieden. Eine Eigenschaft vom Granit ist zu, dass er eine harte Oberfläche hat, daraus läßt schließen, dass Granit mit einer Rohdichte von 2.6 – 2.8 g/cm² relativ schwer ist. Mit einer Druckfestigkeit von 160-240 N/mm² kann der Stein hohen Beanspruchungen stand halten.
Herstellungsprozess – Naturwerkstein – Granit
Natursteine oder auch Naturwerksteine werden in Steinbrüchen gewonnen, nach dem Heraustrennen aus der Wand, bis zu 20t schwere Blöcke werden in Natursteinwerkstätten mit diamantbestückten Gattersägen , Seilsägen und Schrämen auf die gewünschte Schichtdicke gebracht. Die Weiterverarbeitung erfolgt in den steinverarbeitenden Betrieben. Dort werden die Rohblöcke von den benannten Sägen in Platten mit einer Schichtdicke von meist zwei, drei oder vier cm aufgesägt. Die gesägten Platten werden in automatisierten Fertigungsstraßen geschliffen und nach Wunsch poliert. Nach diesem Vorgang werden die Plattentafeln auf Breite und Länge auf die entsprechende Größe gebracht. Ein weiterer Arbeitsschritt ist notwendig wenn die Natursteinplatten auf handelsübliche 10mm dicke Platten gebracht werden sollen.
Materialverarbeitung – Naturwerkstein – Granit
Die Ausführungsarbeiten von Natursteinbelägen erfolgt in der Regel im Dickbettverfahren. Mindesttemperatur sollte +5°C betragen. Für das Mörtelbett ist es von Wichtigkeit, dass Trasszement verwendet wird. Der Trass bindet den freien Kalk im Zement, daher kommt es im Belagmaterial nicht zu Ausblühungen und Verfärbungen. Trasszementmörtel haben andere Eigenschaften als Normalzementmörtel, dazu zählt ein dichtes Gefüge. Sie sind beständiger gegen aggressive Einwirkungen im Außenbereich zum Beispiel, saurer Regen. Bei plan- geschliffenem poliertem Belagmaterial ist auch die Verlegung im Dünnbettverfahren möglich. Dann sollte hoch hydraulisch erhärtender Dünnbettmörtel verwendet werden. Wie schon im Kapitel „keramische Beläge“ sollte aufgetragener Dünnbettmörtel vor schnellem Austrocknen geschützt werden. Das Anmischen der zementhaltigen Mörtel erfolgt nach den Herstellerangaben. Rührspiralen sollen mit geringer Drehzahl das Mörtelgemisch klumpfrei durchmengen bis eine plastische Konsistenz erreicht wird. Das Verlegeverfahren erfolgt nach der DIN EN 1322. Dünnes Aufkämmen der erforderlichen Schichtdicke erfolgt durch einen Zahnglätter mit der entsprechenden Zahntiefe. Die Faustregel besagt, dass mindestens 65% des Belagmaterials mit Klebemörtel benetzt sein müssen. Untergründe müssen eine Beschaffenheit aufweisen, die ein optimales Belegen gewährleisten. Dazu zählen wir Ebenheit, Stabilität der Tragschicht, Saugverhalten, Wasserbeständigkeit und ein zugelassenes Schwindverhalten der Tragschicht. Um eine gute Haftung zu erzielen sind die Platten ins Klebebett einzuschieben. Bei einer höheren Schichtdicke im Mittelbettverfahren sollten die Natursteinplatten nachgeklopft oder anvibriert werden. Es gibt 300 verschiedene Verlegeverbände aus Naturwerksteinen. Die höchste Anzahl ist bei Bodenbelagsverbänden zu finden. Wandbeläge werden in der Regel im Kreuzverband, Halbverband, Drittelverband und Wildverband verlegt.
Oberflächenbehandlung – Naturwerkstein – Granit
Natursteine werden in vielen Oberflächentypen angeboten, darunter kennen wir Oberflächen, bossiert, gespritzt, gestockt, gekrönelt, scharriert, bruchrau, gesägt, gesandelt, poliert, gespachtelt und geschliffen. Die bekannteste Oberfläche ist wohl die polierte Natursteinplatte. Oberflächen aus Naturstein sind empfindlich gegen chemische Einflüsse, deswegen bietet die Bauchemie eine breite Produktpalette zur Oberflächenbehandlung an. Ein bekannter Hersteller ist AKEMI. Akemi Steinimprägnierung macht das Material wasserabweisend. Das wird dadurch erzielt, dass die Imprägnierung tief in die Poren des Steins einzieht. Der Stein bleibt weiterhin dampfdurchlässig. Hin und wieder kommt es vor, dass der Farbton modifiziert werden soll, dazu bietet Akimi einen Farbtonvertiefer an. Das ist ein lösungsmittelhaltiger Stoff. Nach dem Auftragen vertieft die natürliche Farbe und Struktur des Steins ohne den Glanzeffekt bei mattem Material zu beeinträchtigen. Behandelte Steine bleiben auch mit diesem Produkt atmungsaktiv. Wenn ein Farbtonvertiefer bei poliertem Material Verwendung findet, ist ein Schleifen und Nachpolieren erforderlich.