Vorwort – Kalkzement
Kalkstein wurde schon in der Antike abgebaut und verarbeitet. Denn Calciumcarbonat ist in einem hohen Anteil von fast 7% auf unserem Planten vorhanden. Die Römer führten den Kalk als Baustoff in den deutschsprachigen Raum ein. Somit wurde die Kalkbrenntechnik weiterentwickelt und zu einem hohen wirtschaftlichen Gut standardisiert. Damals war Kalk schon ein wichtiger Baustoff zur Herstellung von Mörtel. Er findet auch in vielen Gebieten Anwendung, zum Beispiel in der frühen Medizin, in der Hygiene, als Düngemittel, zur Herstellung von Wandfarben oder als Frostschutzmittel für Obstbäume.
Herstellungsprozess – Kalkzement
Kalkzement ist ein werkmäßig hergestellter Trockenmörtel und gehört der Mörtelgruppe PIIb nach DIN 18550 an. Um einen Kalkzementmörtel herzustellen erfordert es verschiedene Vorarbeiten: Kalkstein wird im Tagebau gewonnen, gebrochen, gemahlen, getrocknet und bei einer Temperatur von 900-1200°C im Ringschachtofen gebrannt, das Endprodukt ist dann das Zementmehl.
Nun wird der gebrannte Kalk in feinen Brechern auf eine Korngröße von 0.09mm verkleinert. Dabei ist darauf zu achten, dass eine optimale Sieblinie erreicht wird und die Reinheit des Zuschlagstoffes den Anforderungen entspricht. Bestandteile des Lehmes sollten weniger als 5% betragen. Um einen gebrauchstauglichen Putzträger zu erhalten wird durch die Zugabe von Wasser der Kalk gelöscht, es wird dann vom gelöschten Kalk gesprochen. Gelöschter Kalk = Ca(OH)2, nach der Erhärtung Ca(OH)2 + H20 + CO2 -> CaCo3 ü 2H2O
Kalkzementputzmörtel ist chromatarm nach TRGS613 und setzt sich aus gewaschenem Quarzsand, Calciumsilicat, -aluminate und -ferrite, hydraulischen Bindemitteln (Flugasche,Zement) und Additiven zusammen.
Materialverarbeitung – Kalkzement
Der hochhydraulische Kalkzementmörtel PIIb sollte in einem Mischungsverhältnis von 2 Teile Kalkhydrat, 1 Teil Zement und 9-11 Teile Sand vermengt werden. Die verarbeitungsgerechte Konsistenz entsteht durch das Zumengen von Wasser. Die gesamte Masse muss gründlich durchmischt werden. Der Putzuntergrund muss sauber und tragfähig sein. Schmutz, Staub, lose Teile die eine Trennschicht erzeugen, müssen entfernt werden ggf. Wasserhochdruckreinigen, Nasssandstrahlen. Eine Trägerschicht sollte vor dem Verputzen in Form von Zement-Spritzbewurf erstellt werden. Nicht saugende Untergründe müssen mit entsprechenden Materialien vorbehandelt werden. Erstellen einer mineralischen Haftbrücke ist unverzichtbar. Diese Mörtel lassen sich mit einer Glättkelle aufziehen und in einer entsprechenden Dicke von ca.15mm auftragen. Danach erfolgt ein lattenrechtes und nestfreies Abziehen. Nach kurzer Trocknung wird der Putz ausgerieben und abgefilzt. Das Ausreiben erfolgt durch kreisende Bewegungen mit einem Putzbrett. Filzen erfolgt durch kreisende Bewegungen mit einem Filzbrett. Der Mörtel sollte nicht im Spritzwasserbereich und auf bewehrtem Mauerwerk Verwendung finden. Kalkzementmörtel PIIb sollten nach 28 Tagen eine Mindestdruckfestigkeit von 2.5N/mm² aufweisen. Ist eine höhere Druckfestigkeit gefragt kann durch unterschiedliche Kornzuammensetzungen eine höhere Festigkeit erzielt werden.
Oberflächenbehandlung – Kalkzement
In der Regel sind Kalkzementputze Unterputze. Doch diese können so abgefiltz werden, dass eine fertige Oberfläche entsteht. Grundierungen verhelfen der Oberfläche sandungsfrei zu werden. Ein Kalkzementputz bleibt nach der Oberflächenbehandlung weiterhin atmungsaktiv.